Servus oh Ihr, hinter denen eine unfassbare Berg und Talfahrt liegt.
Derbysieg!
Der eineinhalbjährigen Leidensweg beendet!
Der lange qualvolle Abstieg.

Hinrunde der zweiten Liga: eine fußballerische Via Dolorosa.
Dann:
Heute vor einer Woche.
Welch Triumph, oh welch Euphorie.
Lachen, Singen, Tanzen, wilde Ekstase.
Die Mannschaft endlich wieder auf dem Zaun.
Endlich zusammengekommen.
Zusammengekommen was zusammengehört.
Die Jungs hatten den wohl unbestritten wichtigsten Titel, den es im deutschen Fußball zu erringen gibt, gewonnen.
Für den Verein, für die Stadt und für uns.
Aber, es wachsen halt nun mal keine Bäume in den Himmel.
Der Alex Zorniger hatte da vor Karlsruhe eine böse Vorahnung.
Heute früh hammse mich wieder aus der psychiatrischen Notaufnahme rausgeschmissen.
Selbstbewusstsein und Hybris.
Hoppla, Gegner die sich nicht nur wehren, sondern kämpfen wie Berserker.
70 Minuten in Unterzahl!

Erkenntnis:
90% reichen nicht für einen Gegner der 120% gibt, im übertragenen Sinne um sein Leben kämpft.

Resultat:
Kollektive Überforderung.
Unfähigkeit, Angst, Hilflosigkeit, Auflösung und Panik.
Alles Falsch gemacht, alles Vergessen.
Ich stand im Block und glotzte schock starr auf die Wiese, etwa so wie ein Kaninchenmann auf das Arschloch der Schlange, vor Entsetzen gelähmt, darauf wartend, dass die unverdaulichen Überreste seiner Gemahlin wieder ans Tageslicht kommen.
Was für ein hochkomplexes, hypersensibles und fragiles Gebilde so eine gestandene Profifußballmannschaft zu sein scheint, werden wir auf den Rängen wohl niemals zu erfassen imstande sein.

Nach einer kurzen Umfrage unter meinen verschiedenen Persönlichkeiten wurden die Gift und Galle kotzenden Geiferer überstimmt und es wurde beschlossen jetzt nicht auf unsere Derbysieger draufzuhaun.

Ich kenne da einen,, der ist viel zorniger.
DIES IRAE wie der Lateiner zu sagen pflegt.
Und die Jungs haben das so auch nicht gewollt.
War ‘ne Lehrstunde für die.
Aber bevor wir jetzt wieder alle zusammen in kollektiv hysterische Depression verfallen…
Bitte mal kurz erinnern wie hoffnungslos wir am 13. Spieltag dastanden.

Was seit dem alles passiert ist.
Ja, die Rückrunde bleibt spannend und wir sind noch lange nicht auf der Sonnenseite der Tabelle.
Ich bin mir sicher, dass das Trainerteam die Mannschaft wieder repariert und das Beste oder zumindest das Nötige aus den Burschen herausholt.
Und war es nicht Friedrich Merz der sagte: „Hoffnungslosigkeit ist ein echter Grund für Misserfolg“
Au, wart mal, das war gar nicht der Friedrich Merz, das war ja der Dalai Lama.
Ich Dummerchen verwechsle die beiden immer.

Also, oh Ihr Derbysieger, auf der Wiese oder im Block. ( Ja, und auch die vor den TV Geräten)
WIEDER AUFSTEHEN! KRÖNCHEN RICHTEN! WEITERTANZEN!
Brennt stolz und aufrecht fürs Kleeblatt!
Oder lasst es bleiben.

Der dridde Vuurschdand
PS:
Gemeinsam nach vorne!
PPS:
Die Menschen in Kriegs oder Erdbebengebieten und viele Millionen andere wären glücklich wenn sie meine Sorgen hätten