Mei SEMFT: Zu Tode betrübt und himmelhoch jauchzend – Wenn ich R. Wagner höre denke ich nicht zuerst an Bayreuth

Seid gegrüßt, oh alle ihr die das Kleeblatt im Herzen tragt.
Zu meinen persönlichen Empfindungen des letzten Spieltags.

Eine wilde Achterbahnfahrt durch die Untiefen meines reichhaltigen Innenlebens.
Ehrlich, ich betrete meinen eigenen Kopf nie unbewaffnet und nur mit einer Taschenlampe.

Da der Franke im allgemeinen und der Fürther im Besonderen nicht zum übertriebenen Optimismus neigt hatte ich ganz böse Vorahnungen vor dem Lautern Spiel.
Der Ragnar schießt uns ab, so meine negative Prognose.
Als ich zum Sportpark schlich, fühlte ich mich so als wenn mir eine Darmspiegelung ohne Propofol bevorstand.
In der Halbzeitpause sah ich mich bestätigt und tat dies in meiner zurückhaltenden Art auch allen Leidensgenossen um mich herum lautstark kund.
Ich bin sehr erleichtert, jetzt nicht das schreiben zu müssen was mir meine hysterischen Stimmen in der Halbzeitpause diktierten.

Was soll ich sagen, Ihr wart ja dabei.
Eine völlig andere Mannschaft hat in einer grandiosen zweiten Halbzeit all das gezeigt was so lange Zeit nicht mehr möglich war.
Das verstehe wer will,diese plötzliche Willens und Leistungssteigerung.
Ein großes Mysterium.
Der Robert Wagner hat uns und sich selbst bewiesen was einen Fußballspieler ausmachen tut.
Großartig!
Ich sage meinen Dank,
Der Jubel auf der Nord wäre bei einem Aufstieg wohl nicht frenetischer gewesen.
Wie dankbar man doch als Fußballfan ist dachte ich als ich die Euphorie und Erleichterung um mich herum physisch spüren konnte.

Wie merkwürdig dachte ich, wie sehr ich als erwachsener Mensch mein emotionales Wohl und Wehe einer Gruppe von gutverdienenden in kurzen Hosen unterwerfe.
Meine Mannschaft spielt eine unfassbar schlechte Rückrunde und ich leide wie blöd.
Dann gewinnen die Jungs unerwartet in der letzten Sekunde und ich fühle mich wie frisch verliebt.

Um mich herum brennt die Welt, scheint ins Chaos zu taumeln.
Aber bin ganz besoffen vor Glück.

Manchmal schaue ich mir kopfschüttelnd selber zu ob meiner Wahrnehmung und Bewertung der Dinge die so auf Gottes schöner Welt geschehen.
Egal, nicht so viel nachdenken, ihr wisst ja, Bildung bremst.

„Glück ist einfach eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis“
sagte schon Olaf Scholz

Wir sehen uns im Sonderzug nach Düsseldorf.
Stay Krass! Gemeinsam nach vorne!

Der dridde Vuurschdand

Ps: Mein Gruß an jene die an der Samstagsfahrt teilgenommen haben.
Ich wünsche allen ausreichend Kopfschmerztabletten und einen geruhsamen Sonntag.
Und wer möglicherweise an Amnesie oder Filmriß leiden sollte, dem sei gesagt.
Diejenigen welche sich noch an Bruchstückhaftes erinnern werden euch gerne vom Geschehen berichten.

PPs: Die literarisch Gebildeten haben sicher bemerkt, dass ich den Olaf mit dem Ernest Hemmingway verwechselt habe.
Ich bitte um Verständnis, letzte Nocht wor a schware Partie fia mi….

PPPs: Ich werde mein Amt missbrauchen und mich dafür einsetzen, dass bei uns zukünftig Lockstedter auf der Getränkekarte steht.
Wohlwissend, dass dies keine besonders schlaue Idee ist….